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Donnerstag, 30. November 2006

Gäste XVI

Jetzt oder nie, dachte Heike, als das Taxi vor ihrer Wohnung hielt. „Ich kann da jetzt nicht rein. Thomas bringt mich um! Nach der Szene vorhin ist der zu allem fähig!“ Heike setzte alles auf eine Karte: „Bitte, lass mich heute Nacht nicht allein. Kann ich nicht mit zu dir? Du hast doch sicher ein Sofa für mich. Du merkst gar nicht, dass ich da bin. Und morgen Früh, ich schwör, bin ich gleich wieder weg. Keiner wird was merken. Bitte“, bettelte sie.

Gottfried seufzte und sagte zum Taxifahrer: „Villa Niedermann, bitte. Und halten sie vorne rechts am Tor.“

Zufrieden lehnte sich Heike zurück und schob ihren Arm unter seinen. „Warum hast du eigentlich nicht euren Chauffeur kommen lassen?“, fragte sie arglos.

Er schaute aus dem Seitenfenster. „Herr Schwartz ist kein Leibeigener. Auch er hat ein Recht auf Feierabend oder Wochenende“, beschied er knapp.

„Willst du noch weg, oder warum ziehst du dich wieder an?“, fragte Laura halb im Spaß, halb enttäuscht. Ihr war nach kuscheln zumute.

„Es war wie immer sehr schön mit dir, aber ich brauche meinen Schönheitsschlaf. Morgen muss ich die Fruchtfolge im Gemüsegarten planen.“, sagte Arnold. „Ich werde mich morgen ums Frühstück kümmern, versprochen.“

Er warf ihr eine Kusshand zu und ging in sein Schlafzimmer.

Obwohl Arnold Leiter einer Supermarktkette war, pflegte er immer noch sein eigenes Gemüse anzubauen. Er hatte mit viel Liebe einen klassischen Bauerngarten angelegt und beherbergte in einem ausgeklügelten Gewächshaus in Hochbeeten neben Cocktailtomaten und Paprika auch Landes untypische Exoten wie Papaya und Orangen.

Leidenschaft | pommesrot um 08:41h | Kein Kunde | Appetit?