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Sonntag, 3. Dezember 2006
Sonntags-Fernseh-Programm
Normalerweise lasse ich keinen Tatort aus, aber ich werde auch heute wieder "Das perfekte Promi-Dinner" ansehen. Letzte Woche hab ich mich köstlich über den besoffenen Christian Clerici bei den unsäglichen Lugners schlapp lachen müssen.
Leidenschaft | pommesrot um 20:48h | 2 Kunde | Appetit?
Gäste XVII
Auf Wunsch eines befreundeten Redakteurs der Zeitschrift ”Der Garten lebt“ veröffentlichte er witzige und brauchbare Gartentipps in einer monatlich erscheinenden Kolumne mit dem Titel: ′Gurke rät′. In der kommenden Mai-Ausgabe wird die Überschrift ‚Auf gute Nachbarschaft’ lauten. Er wird darauf hinweisen, dass Zwiebeln Möhren, Gurken und Dill mögen, aber keine Bohnen und Kohl.
Arnold verstand es, den Gemüsesorten Leben einzuhauchen, so dass sich der eine oder andere wohl gesonnene Leser als Rettich oder Kartoffel wieder finden konnte. Unter den Leserbriefen sind nicht selten Heiratswünsche dabei!
Bert saß grübelnd auf der Couch im Wohnzimmer. Sind das die sprichwörtlichen Trümmer einer Ehe? Er war mit seinen 45 Jahren der Älteste im Bunde und konnte außer einem maroden Reisebüro nichts vorweisen. Wie hatte es so weit kommen können? Seine Gedanken nahmen immer deutlichere Formen an. Bis zum Dänemark-Urlaub waren es noch drei Monate. Er schwor sich, bis dahin sein Leben von Grund auf umgekrempelt zu haben. Wie hatte Gottfried ihn genannt, schluffig? Pah!
Er holte einen Block und eine Bleistift, um sein Vorhaben schriftlich festzuhalten. Er hatte mal gelesen, dass man seine Ziele konkret formulieren und niederschreiben sollte, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Er erstellte einen Zehn-Punkte-Plan:
1. Gewicht von 135 kg auf 90 kg reduzieren.
Frommer Wunsch, aber wie? Natürlich! Sport-Tom! Gleich morgen werde ich meinen persönlichen Fitness-Kompass erstellen lassen. Was Heike kann, kann ich schon längst. Das Sportstudio hat sicher auch an Sonntagen auf.
2. Reisebüro aufgeben!
Selbst wenn Gottfried einen Aufschub durchdrücken würde, was hätte er damit gewonnen? Eben nichts weiter als einen Aufschub. Das dicke Ende kommt sowieso. Dann lieber gleich weg mit Dreck.
Und Dann? In der letzten ‚Tourismus Heute’ war eine Stellenausschreibung, die genau auf Bert zugeschnitten war. Nordic Tours suchte einen Reiseleiter und Entertainer für Kreuzfahrten für das gesetzte Alter. Bergen-Krikenes-Trondheim, ein Traum! Ein Blockhaus in Norwegen, ein Traum!
Nordic Tours hatte neulich zu einem skandinavischen Abend eingeladen und das neue Flagschiff der Hastig-Routen, die Hensvik, vorgestellt. Bei der Gelegenheit hatte er sich ausführlich mit einem der Geschäftsführer, Herrn Olsen, gesprochen. Er würde sich sicher an ihn erinnern. Seine Karte müsste noch in Berts Brieftasche sein.
3. Swinger Club besuchen!
Aber erst, wenn er die 100-Kilo-Schallmauer durchbrochen hat.
4. Susanne auf den Pott setzen!
Entweder sie spielte nach seinen Regeln, oder sie würden sich trennen müssen. Viel zu lange schon hatte er sich von gängeln lassen. Hielt sie ihn tatsächlich für so bescheuert? Glaubte sie, er wisse nichts von ihren heimlichen Telefonaten mit Elsa? Die Einzelgesprächsnachweise sprachen Bände! Von den diversen Chat-Rooms in denen sie sich stundenlang tummelte mal ganz zu schweigen. Susanne vergaß regelmäßig, die Abfolge der zuletzt besuchten Internetseiten zu löschen. Obwohl Nahe liegender war, dass sie nicht wusste, wie man das macht.
Und dann diese außerordentliche Konsumbereitschaft, kurz Kaufsucht! Als ob er Geld scheißen könnte! Diese unsinnigen Geschenke zu allen möglichen Anlässen. Von meinem Geld! Letztes Jahr zu Ostern hatte sie sie mit “168 CD’s mit allen wichtigen Aufnahmen der Jazzgeschichte“ überrascht. Er hasste Jazz! Für ihn war das organisierter Krach, bei dem die Musiker gleichzeitig anfingen und aufhörten. Zum Geburtstag gab es eine Hundeleine mit integriertem Regenschirm für den Flocki, dessen laut Gebrauchsanweisung ‚rechteckige Form’ ihm, also Bert, viel Beinfreiheit verschaffen würde. Sie hatten gar keinen Hund! Und Bert hatte sich strickt geweigert, mit Susanne ins Tierheim zu fahren.
Die Krönung war das Kugelaquarium mit Wartungskit, ein Filtersystem, dass das Wasser angeblich über Monate kristallklar hält und sofort einsatzbereit ist. Der Goldfisch wurde in einem Gefrierbeutel nachgereicht. Dass es nur einer war, fand er bezeichnend für ihre Ehe, denn es handelte sich um ein Geschenk zum 19ten Hochzeitstag.
Er beschloss, abzuwarten, ob sie seine Veränderung bemerken würde und bereit wäre, sich ihm anzuschließen. Nach der Dänemarkreise würde er Tacheles mit ihr reden.
5. Klavierunterricht nehmen!
Sollen doch alle über Richard Claydermann lachen. Er mochte die Musik und würde alle darum geben, die Ballade pour Adeline spielen zu können.
6. Keine Zigarren mehr!
Richtig geschmeckt haben sie ihm nie. Er fand, es verlieh ihm einen Hauch von Chefetage.
7. Klamotten selber kaufen!
Er hasste die Bundfaltenhosen, die Susanne für ihn kaufte, und die unsäglich bunten Hemden – ach Schatz, die lenken von deiner dicken Plautze ab, und du siehst ein bisschen aus wie Jürgen von der Lippe – schlugen dem Fass den Boden aus. Aber er fand es deprimierend in Läden für Übergrößen zu gehen.
8. Toupet verbrennen!
Ein schönes Gesicht braucht nun mal mehr Platz, hatte Manfred Krug mal gesagt. Recht hat er!
9. Bücher lesen!
Immer nur Hotel- und Zielgebietsbeschreibungen - ab jetzt nicht mehr. Er wollte sich selber ein Bild davon machen, warum Thomas Mann für “Die Buddenbrooks“ den Nobelpreis bekommen hat.
10. Ernie anrufen!
Seit einem Dreivierteljahr hatte er kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Er hatte ihn tief gekränkt, als er ihn beim letzten Treffen einen hoffnungslosen Träumer mit hoher Versagerquote genannt hatte. Dabei hatte Ernie völlig Recht! Das ist Bert heute klar geworden.
Arnold verstand es, den Gemüsesorten Leben einzuhauchen, so dass sich der eine oder andere wohl gesonnene Leser als Rettich oder Kartoffel wieder finden konnte. Unter den Leserbriefen sind nicht selten Heiratswünsche dabei!
Bert saß grübelnd auf der Couch im Wohnzimmer. Sind das die sprichwörtlichen Trümmer einer Ehe? Er war mit seinen 45 Jahren der Älteste im Bunde und konnte außer einem maroden Reisebüro nichts vorweisen. Wie hatte es so weit kommen können? Seine Gedanken nahmen immer deutlichere Formen an. Bis zum Dänemark-Urlaub waren es noch drei Monate. Er schwor sich, bis dahin sein Leben von Grund auf umgekrempelt zu haben. Wie hatte Gottfried ihn genannt, schluffig? Pah!
Er holte einen Block und eine Bleistift, um sein Vorhaben schriftlich festzuhalten. Er hatte mal gelesen, dass man seine Ziele konkret formulieren und niederschreiben sollte, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Er erstellte einen Zehn-Punkte-Plan:
1. Gewicht von 135 kg auf 90 kg reduzieren.
Frommer Wunsch, aber wie? Natürlich! Sport-Tom! Gleich morgen werde ich meinen persönlichen Fitness-Kompass erstellen lassen. Was Heike kann, kann ich schon längst. Das Sportstudio hat sicher auch an Sonntagen auf.
2. Reisebüro aufgeben!
Selbst wenn Gottfried einen Aufschub durchdrücken würde, was hätte er damit gewonnen? Eben nichts weiter als einen Aufschub. Das dicke Ende kommt sowieso. Dann lieber gleich weg mit Dreck.
Und Dann? In der letzten ‚Tourismus Heute’ war eine Stellenausschreibung, die genau auf Bert zugeschnitten war. Nordic Tours suchte einen Reiseleiter und Entertainer für Kreuzfahrten für das gesetzte Alter. Bergen-Krikenes-Trondheim, ein Traum! Ein Blockhaus in Norwegen, ein Traum!
Nordic Tours hatte neulich zu einem skandinavischen Abend eingeladen und das neue Flagschiff der Hastig-Routen, die Hensvik, vorgestellt. Bei der Gelegenheit hatte er sich ausführlich mit einem der Geschäftsführer, Herrn Olsen, gesprochen. Er würde sich sicher an ihn erinnern. Seine Karte müsste noch in Berts Brieftasche sein.
3. Swinger Club besuchen!
Aber erst, wenn er die 100-Kilo-Schallmauer durchbrochen hat.
4. Susanne auf den Pott setzen!
Entweder sie spielte nach seinen Regeln, oder sie würden sich trennen müssen. Viel zu lange schon hatte er sich von gängeln lassen. Hielt sie ihn tatsächlich für so bescheuert? Glaubte sie, er wisse nichts von ihren heimlichen Telefonaten mit Elsa? Die Einzelgesprächsnachweise sprachen Bände! Von den diversen Chat-Rooms in denen sie sich stundenlang tummelte mal ganz zu schweigen. Susanne vergaß regelmäßig, die Abfolge der zuletzt besuchten Internetseiten zu löschen. Obwohl Nahe liegender war, dass sie nicht wusste, wie man das macht.
Und dann diese außerordentliche Konsumbereitschaft, kurz Kaufsucht! Als ob er Geld scheißen könnte! Diese unsinnigen Geschenke zu allen möglichen Anlässen. Von meinem Geld! Letztes Jahr zu Ostern hatte sie sie mit “168 CD’s mit allen wichtigen Aufnahmen der Jazzgeschichte“ überrascht. Er hasste Jazz! Für ihn war das organisierter Krach, bei dem die Musiker gleichzeitig anfingen und aufhörten. Zum Geburtstag gab es eine Hundeleine mit integriertem Regenschirm für den Flocki, dessen laut Gebrauchsanweisung ‚rechteckige Form’ ihm, also Bert, viel Beinfreiheit verschaffen würde. Sie hatten gar keinen Hund! Und Bert hatte sich strickt geweigert, mit Susanne ins Tierheim zu fahren.
Die Krönung war das Kugelaquarium mit Wartungskit, ein Filtersystem, dass das Wasser angeblich über Monate kristallklar hält und sofort einsatzbereit ist. Der Goldfisch wurde in einem Gefrierbeutel nachgereicht. Dass es nur einer war, fand er bezeichnend für ihre Ehe, denn es handelte sich um ein Geschenk zum 19ten Hochzeitstag.
Er beschloss, abzuwarten, ob sie seine Veränderung bemerken würde und bereit wäre, sich ihm anzuschließen. Nach der Dänemarkreise würde er Tacheles mit ihr reden.
5. Klavierunterricht nehmen!
Sollen doch alle über Richard Claydermann lachen. Er mochte die Musik und würde alle darum geben, die Ballade pour Adeline spielen zu können.
6. Keine Zigarren mehr!
Richtig geschmeckt haben sie ihm nie. Er fand, es verlieh ihm einen Hauch von Chefetage.
7. Klamotten selber kaufen!
Er hasste die Bundfaltenhosen, die Susanne für ihn kaufte, und die unsäglich bunten Hemden – ach Schatz, die lenken von deiner dicken Plautze ab, und du siehst ein bisschen aus wie Jürgen von der Lippe – schlugen dem Fass den Boden aus. Aber er fand es deprimierend in Läden für Übergrößen zu gehen.
8. Toupet verbrennen!
Ein schönes Gesicht braucht nun mal mehr Platz, hatte Manfred Krug mal gesagt. Recht hat er!
9. Bücher lesen!
Immer nur Hotel- und Zielgebietsbeschreibungen - ab jetzt nicht mehr. Er wollte sich selber ein Bild davon machen, warum Thomas Mann für “Die Buddenbrooks“ den Nobelpreis bekommen hat.
10. Ernie anrufen!
Seit einem Dreivierteljahr hatte er kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Er hatte ihn tief gekränkt, als er ihn beim letzten Treffen einen hoffnungslosen Träumer mit hoher Versagerquote genannt hatte. Dabei hatte Ernie völlig Recht! Das ist Bert heute klar geworden.
Leidenschaft | pommesrot um 15:21h | 4 Kunde | Appetit?
Besuch
Am Mittwoch kommt mich Ranirez besuchen. dann bekomme ich das Gummibärchen live und in Farbe präsentiert. Ich freu mich!
Allerweltskrams | pommesrot um 14:31h | 2 Kunde | Appetit?
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