Dienstag, 3. Mai 2005
Kinderlogik
Tochter (neugierig): "Mama, wir hatten doch mal einen Hund, oder?"
Ich (einfühlsam, verständnisvoll): "Ja, das ist aber schon lange her. Der Hund war schon alt und krank."
Tochter (immer noch neugierig): "Wann wurde der denn geschlachtet?"
Ich (entrüstet): "Der Hund wurde nicht geschlachtet sonderen mittels einer Spritze eingeschläfert."
Tochter (trocken feststellend): "Aber tot ist doch tot, oder?"
Ich (einfühlsam, verständnisvoll): "Ja, das ist aber schon lange her. Der Hund war schon alt und krank."
Tochter (immer noch neugierig): "Wann wurde der denn geschlachtet?"
Ich (entrüstet): "Der Hund wurde nicht geschlachtet sonderen mittels einer Spritze eingeschläfert."
Tochter (trocken feststellend): "Aber tot ist doch tot, oder?"
We are family
| pommesrot
um 10:06h
| 4 Kunde
| Appetit?
sid,
Freitag, 6. Mai 2005, 01:29
uiii...
Wir hatten einen Hund, mit dem bin ich aufgewachsen. Der war schon vor mir da, egal, andere Geschichte.
Jedenfalls war ich 5 oder 6, als mir erzählt wurde, der Hund sei weggelaufen. Einem andren Hund hinterher. Ich fand das damals ziemlich frech vom fremden Hundebesitzer den Hund nicht abzugeben und hab auch meinem Onkel jahrelang heimlich nicht verziehen, daß er den Hund verloren hat.
Als ich dann fast 18 war, ist mal meinem Onkel beim sonntäglichen Familientreff rausgerutscht, daß der Hund eingeschläfert wurde. Meine Großmutter hat darauf ziemlich übel reagiert (daß ich das erfahre), was ich bis heute nicht verstehen kann. Ich war alt genug, hab genug Haustiere begraben und wußte, daß so oder so der Hund mittlerweile nicht mehr am Leben sein konnte.
Der Tod ist, ob wir wollen oder nicht, etwas was uns unser Leben lang begleitet. Ich finde es gut, wenn man mit Kindern offen darüber redet - jeweils dem Alter entsprechend. Ihre Tochter scheint ja recht aufgeweckt zu sein ; )
Wir hatten einen Hund, mit dem bin ich aufgewachsen. Der war schon vor mir da, egal, andere Geschichte.
Jedenfalls war ich 5 oder 6, als mir erzählt wurde, der Hund sei weggelaufen. Einem andren Hund hinterher. Ich fand das damals ziemlich frech vom fremden Hundebesitzer den Hund nicht abzugeben und hab auch meinem Onkel jahrelang heimlich nicht verziehen, daß er den Hund verloren hat.
Als ich dann fast 18 war, ist mal meinem Onkel beim sonntäglichen Familientreff rausgerutscht, daß der Hund eingeschläfert wurde. Meine Großmutter hat darauf ziemlich übel reagiert (daß ich das erfahre), was ich bis heute nicht verstehen kann. Ich war alt genug, hab genug Haustiere begraben und wußte, daß so oder so der Hund mittlerweile nicht mehr am Leben sein konnte.
Der Tod ist, ob wir wollen oder nicht, etwas was uns unser Leben lang begleitet. Ich finde es gut, wenn man mit Kindern offen darüber redet - jeweils dem Alter entsprechend. Ihre Tochter scheint ja recht aufgeweckt zu sein ; )
pommesrot,
Freitag, 6. Mai 2005, 02:16
Manchmal
erschreckt mich diese Offenheit (Nüchternheit?), aber Kinder sind neugierg. Und ich will ihnen keine 'heile Welt' vorspielen. Kinder verstehen viel mehr, wenn man Dinge (auch den TodI schlüssig erklärt.
sid,
Freitag, 6. Mai 2005, 02:33
Bei uns wird darüber relativ offen gesprochen. Andere sind immer ganz schokiert, wenn ich erzähle, daß wir die Liste (wer zu benachrichtigen ist, wo welche Dokumente liegen, etc) mal wieder aktualisiert haben.
Das machen wir vor OPs oder gewissen Reisen. Was hilfts, wenn ich dann allein dasteh und mir darüber auch noch Gedanken machen muß?
Ganz vorbereiten kann man sich sowieso nie, aber die Augen davor verschließen halte ich auch nicht für eine Lösung. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie fassungslos die Familie eines Freundes war, als die Todesnachricht der krebskranken Mutter kam. Ich mein ja nicht, daß man schwarzmalen soll, aber ein wenig sich mit Unvermeidlichen auseinandersetzen schadet nicht. Sie können sich die Reaktionen vorstellen, als ich erwähnt hab, daß ich mein Testament geschrieben habe.
Kinder sind da sowieso sehr offen. Aber das liegt vllt daran, daß sie noch nicht gelernt haben, daß Tod & Krankheit in unserer Gesellschaft ein Tabuthema sind.
Ich finde es gut, wenn Sie nicht auf heile Welt machen, solange Sie nicht das Gefühl haben Angst auszulösen.
Das machen wir vor OPs oder gewissen Reisen. Was hilfts, wenn ich dann allein dasteh und mir darüber auch noch Gedanken machen muß?
Ganz vorbereiten kann man sich sowieso nie, aber die Augen davor verschließen halte ich auch nicht für eine Lösung. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie fassungslos die Familie eines Freundes war, als die Todesnachricht der krebskranken Mutter kam. Ich mein ja nicht, daß man schwarzmalen soll, aber ein wenig sich mit Unvermeidlichen auseinandersetzen schadet nicht. Sie können sich die Reaktionen vorstellen, als ich erwähnt hab, daß ich mein Testament geschrieben habe.
Kinder sind da sowieso sehr offen. Aber das liegt vllt daran, daß sie noch nicht gelernt haben, daß Tod & Krankheit in unserer Gesellschaft ein Tabuthema sind.
Ich finde es gut, wenn Sie nicht auf heile Welt machen, solange Sie nicht das Gefühl haben Angst auszulösen.
pommesrot,
Freitag, 6. Mai 2005, 10:53
Besagte Liste existiert bei uns auch. Außerdem gibt es eine Nicht-Melde-Pflicht, wenn jemand in Urlaub fährt. Erstens ist es nicht immer möglich (und die Daheimgebliebenen warten und warten...), zweitens wird man im Fall der Fälle automatisch benachrichtigt.
Als meine Regierung allerderdings meinem Bruder und mir deren Testament offenbahrt haben, mussten wir doch schlucken. Trotzdem finde ich es gut. Nicht selten sind es doch diese Dinge, die Geschwister entzweien.
Als meine Regierung allerderdings meinem Bruder und mir deren Testament offenbahrt haben, mussten wir doch schlucken. Trotzdem finde ich es gut. Nicht selten sind es doch diese Dinge, die Geschwister entzweien.