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Sonntag, 24. Juli 2005

Vorweihnachtszeit

Mittwoch; 07. September:

Schönster Altweibersommer - Noch einmal Menschen in T-Shirt und Sandalen in den Strassencafes und Biergärten. Bisher keine besonderen Vorkommnisse in der Kampstrasse.--- Dann plötzlich um 10:47 Uhr kommt der Befehl von Aldi-Geschäftsführer Erich B.: "5 Paletten Lebkuchen und Spekulatius in den Eingangsbereich!"

Von nun an überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst reagiert Minimal-Geschäftsführer Martin O. eher halbherzig mit einem erweiterten Kerzensortiment und Marzipankartoffeln an der Kasse.

15:07 Uhr: Edeka-Marktleiter Wilhelm T. hat die Mittagspause genutzt und operiert mit Lametta und Tannengrün in der Wurstauslage..

16:02 Uhr: Die Filialen von Penny und Plus bekommen Kenntnis von der Offensive, können aber aufgrund von Lieferschwierigkeiten nicht gegenhalten und fordern ein Weihnachtsstillstands-Abkommen bis zum 20. Oktober.

Die Gespräche bleiben ohne Ergebnis.


Donnerstag, 08. September:

07:30 Uhr: Im Eingangsbereich von Karstadt bezieht überraschend ein Esel mit Rentierschlitten Stellung, während 2 Weihnachtsmänner vom studentischen Nikolausdienst vorbeihastende Schulkinder zu ihren Weihnachtswünschen verhören. Zeitgleich erstrahlt die Kaufhausfassade im gleissenden Schein von 260.000 Elektrokerzen. Die geschockte Konkurrenz kann zunächst nur ohnmächtig zuschauen. Immerhin haben jetzt auch Kaufhof, REWE und Minimal den Ernst der Lage erkannt.


Freitag; 09. September:

09:00 Uhr: Edeka setzt Krippenfiguren ins Gemüse.

09:12 Uhr: Minimal kontert mit massivem Einsatz von Rauschgoldengeln im Tiefkühlregal.

10:05 Uhr: Bei Kaufhof verirren sich dutzende Kunde in einem Wald von Weihnachtsbäumen.

12:00 Uhr: Neue Dienstanweisung bei REWE: An der Käsetheke wird mit sofortiger Wirkung ein "Frohes Fest" gewünscht. Die Schlemmerabteilung von Kaufhof kündigt für den Nachmittag Vergeltungsmassnahmen an.


Samstag; 10. September:

07:00 Uhr: Karstadt schaufelt Kunstschnee in die Schaufenster.

08:00 Uhr: In einer eilig einberufenen Krisenversammlung fordert der aufgebrachte Penny-Geschäftsführer Walter T. von seinen Mitarbeitern lautstark: "Weihnachten bis zum Äussersten" und verfügt den pausenlosen Einsatz der von der Konkurrenz gefürchteten CD: "Weihnachten mit Mirrelle Matthieu" über Deckenlautsprecher. Der Nachmittag bleibt ansonsten ruhig.


Montag; 12. September:

08:00 Uhr: Anwohner der Kampstrasse versuchen mit Hilfe einer einstweiligen Verfügung die nun von Kaufhof angedrohte Musikoffensive "Heiligabend mit den Flippers" zu stoppen..

09:14 Uhr: Ein Aldi-Sattelschlepper mit Pfeffernüssen rammt den Posaunenchor "Adveniat", der gerade vor Karstadt zum großen Weihnachtsoratorium ansetzen wollte.

09:30 Uhr: Aldi dementiert. Es habe sich bei der Ladung nicht um Pfeffernüsse, sondern Christbaumkugeln gehandelt.

18:00 Uhr: In der Stadt kommt es kurzfristig zu ersten Engpaessen in der Stromversorgung als der von C&A beauftragte Rentner Erwin Z. mit seinem Flak-Scheinwerfer Marke "Varta Volkssturm" den Stern von Bethlehem an den Himmel zeichnet.


Dienstag; 13. September:

Die Fronten verhärten sich. Die Strategien werden zunehmend aggressiver.

10:37 Uhr: Auf einem Polizeirevier meldet sich die Diabetikerin Anna K. und gibt zu Protokoll, sie sei soeben auf dem Platz von Leeds zum Verzehr von Glühwein und Christstollen gezwungen worden. Die Beamten sind ratlos.

12:00 Uhr: Seit gut einer halben Stunde beschiessen Karstadt, Kaufhof und C&A die Einkaufszone mit Schneekanonen. Das Ordnungsamt mahnt die Räum- und Streupflicht an. Umsonst!

14:30 Uhr: Teile des Stadtbezirks sind unpassierbar. Eine Hubschrauberstaffel des Bundesgrenzschutzes beginnt mit der Bergung von Eingeschlossenen. Menschen wie Du und ich, die nur mal in der schönen Herbstsonne bummeln wollten.

Frohe Weihnachten !!!

(Stenkelfeld)

Allerweltskrams | pommesrot um 09:56h | 9 Kunde | Appetit?


 
sid, Sonntag, 24. Juli 2005, 16:07
Böses Deja-vue, verschreien Sies bloß nicht!!

(Der Mamazwerg meinte vorhin an meiner Pinnwand stehend: "Oh, was ist das Tolles?" Verlegenes Faultiermurmeln: "Das ist eine Christbaumkugel." )

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mark793, Sonntag, 24. Juli 2005, 16:11
Da gibts nix zu verschreien
Spätestens in der ersten Septemberwoche gehts los. Wenn es kühler ist, kanns auch paar Tage früher sein. Ich erinnere mich, vor ein paar Jahren am 31.8. (dem Geburtstag meiner Mutter) das erste Weihnachtszeug im Laden gesehen zu haben...

Stenkelfeld rules! Auch beim Thema Weihnachtsbeleuchtung und Silvester-Böllern;-)

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pommesrot, Sonntag, 24. Juli 2005, 16:12
Ich gebe Aldi und Co
auch noch 4 Wochen. Dann ist, wie oben beschrieben, Weihnachten befohlen ;-)

Die Weiberfastnacht von Stekelfeld ist auch lesens- bzw, hörenswert! Bei Gelegenheit werde ich das Eine oder Andere mal bloggen ;-))

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ericpp, Sonntag, 24. Juli 2005, 20:41
*gg*
Als ich diese Story das erstem Mal in meinem kleinen Postfach hatte, stand da noch der Oktober im Datum.
Schon schlimm, wie sich die Sitten im Enzelhandel von Jahr zu Jahr verschlimmern...

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mark793, Sonntag, 24. Juli 2005, 20:46
Äh, stimmt nicht
Ich beobachte das nun schon seit ein paar Jährchen. Und es ist immer Anfang September oder Ende August (aber das nur, wenn die Temperaturen untypisch kühl sind).

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pommesrot, Sonntag, 24. Juli 2005, 21:47
@eric Erwischt! Im Original steht auch Oktober. Ich habs eigenmächtig geändert. Der Urheber möge mir verzeihen *räusper*

Ich war mir auch nicht sicher, ob "Stenkelfeld" in Kleinbloggersdorf überhaupt bekannt ist. Ist mehr was für Nordlichter, dachte ich.

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ericpp, Montag, 25. Juli 2005, 01:58
Der Urheber verzeiht das sicher - es muß ja auch ein wenig an die Realität angepaßt werden. Bei mir wars auch eine Norddeutsche, die mir das als Erste zuschickte.

Auf allesistgut gabs schonmal die ein- oder andere Stenkelfeld- Geschichte und jetzt weiß ich auch wieder woher ich den Stil kannte :o)

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ramirez, Sonntag, 31. Juli 2005, 20:10
HA!
Dann wollen wir mal hoffen, dass unser Spätsommer/Frühherbst so unberechenbar ist wie der derzeitige Sommer (der seinen Namen nicht verdient). Im Detail heißt das:

Hoffen wir auf kühle, herbstliche Tage Ende August, Anfang September --- und dann, wenn die Schokonikos in den Regalen stehen, möge sie kommen, die fette Hitzewelle. Schnell und überraschend. Damit sich die braune Suppe mitten durch die Märkte den Weg in die Freiheit bahnt.

Free the Christmas chocolate!!!

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sid, Sonntag, 7. August 2005, 02:37
Gibt ja paar Länder, die ein Weihnachtsgeschäft haben. Also einen Laden, der das ganze Jahr nur Weihnachtsdeko etc. führt und damit fette Kohle macht.

Aber ich kauf ja meine Weihnachtssachen auch im Frühjahr/Sommer *gg*

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