Montag, 7. November 2005
Die Geschichte des Herrn Müller
Das hier, das ist der Herr Müller.
Der Herr Müller kommt aus Aretsried, das liegt in Bayern, also ganz im Süden.
Der Herr Müller ist ein Unternehmer und das, was in den Fabriken von Herrn Müller hergestellt wird, habt ihr sicher alle schon mal gesehen, wenn ihr im Supermarkt wart. Der Herr Müller stellt nämlich lauter Sachen her, die aus Milch gemacht werden. Naja, eigentlich stellen die Kühe die Milch her, aber der Herr Müller verpackt sie schön und sorgt dafür, daß sie in den Supermarkt kommen, wo ihr sie dann kaufen könnt.
Die Sachen, die der Herr Müller herstellt sind so gut, daß sogar der Herr Bohlen dafür Werbung gemacht hat.
Weil der Herr Müller ein Unternehmer ist, hat er sich gedacht, er unternimmt mal was und baut eine neue Fabrik. Und zwar baut er sie in Sachsen, das ist ganz im Osten.
Eigentlich braucht niemand eine neue Milchfabrik, weil es schon viel zu viele davon gibt, und diese viel zu viele Milchprodukte produzieren, aber der Herr Müller hat sie trotzdem gebaut.
Und weil die Leute in Sachsen ganz arm sind und keine Arbeitsplätze haben, unterstützt der Staat den Bau neuer Fabriken mit Geld. Arbeitsplätze hat man nämlich im Gegensatz zu Milchprodukten nie genug. Also hat der Herr Müller einen Antrag ausgefüllt, ihn zur Post gebracht und abgeschickt.
Ein paar Tage später haben ihm dann das Land Sachsen und die Herren von der Europäischen Union in Brüssel einen Scheck über 70 Millionen Euro geschickt. 70 Millionen, das ist eine Zahl mit sieben Nullen, also ganz viel Geld. Viel mehr, als in euer Sparschwein passt.
Der Herr Müller hat also seine neue Fabrik gebaut und 158 Leute eingestellt. Hurra, Herr Müller.
Nachdem die neue Fabrik von Herrn Müller nun ganz viele Milchprodukte hergestellt hat, hat er gemerkt, daß er sie gar nicht verkaufen kann, denn es gibt ja viel zu viele Fabriken und Milchprodukte.
Naja, eigentlich hat er das schon vorher gewußt, auch die Herren vom Land Sachsen und der Europäischen Union haben das gewußt, es ist nämlich kein Geheimnis. Das Geld haben sie ihm trotzdem gegeben.
Ist ja nicht ihr Geld, sondern eures. Klingt komisch, ist aber so.
Also was hat er gemacht, der Herr Müller?
In Niedersachsen, das ist ziemlich weit im Norden, hat der Herr Müller auch eine Fabrik. Die steht da schon seit 85 Jahren und irgendwann hatte der Herr Müller sie gekauft. Weil er jetzt die schöne neue Fabrik in Sachsen hatte, hat der Herr Müller die alte Fabrik in Niedersachsen nicht mehr gebraucht, er hat sie geschlossen und 175 Menschen haben ihre Arbeit verloren.
Wenn ihr in der Schule gut aufgepasst habt, dann habt ihr sicher schon gemerkt, daß der Herr Müller 17 Arbeitsplätze weniger geschaffen habt, als er abgebaut hat. Dafür hat er 70 Millionen Euro bekommen.
Wenn ihr jetzt die 70 Millionen durch 17 teilt, dafür könnt ihr ruhig einen Taschenrechner nehmen, dann wißt ihr, daß der Herr Müller für jeden vernichteten Arbeitsplatz über 4 Millionen Euro bekommen hat.
Da lacht er, der Herr Müller. Natürlich nur, wenn niemand hinsieht. Ansonsten guckt er ganz traurig und erzählt jedem, wie schlecht es ihm geht.
Aber der Herr Müller sitzt nicht nur rum, sondern er sorgt auch dafür, daß es ihm besser geht. Er ist nämlich sparsam, der Herr Müller.
Sicher kennt ihr die Becher, in denen früher die Milch von Herrn Müller verkauft wurden. Die schmeckt gut und es passten 500 ml rein, das ist ein halber Liter. Seit einiger Zeit verkauft der Herr Müller seine Milch aber in lustigen Flaschen, nicht mehr in Bechern. Die sind praktisch, weil man sie wieder verschließen kann und sehen hübsch aus.
Allerdings sind nur noch 400 ml drin, sie kosten aber dasselbe. Da spart er was, der Herr Müller. Und sparen ist eine Tugend, das wissen wir alle.
Wenn ihr jetzt fragt, warum solche ekelhaften Schmarotzer wie der Herr Müller nicht einfach an den nächsten Baum gehängt werden, dann muß ich euch sagen, daß man so etwas einfach nicht tut.
Wenn ihr aber das nächste mal im Supermarkt seid, dann laßt doch einfach die Sachen vom Herrn Müller im Regal stehen und kauft die Sachen, die daneben stehen. Die schmecken genauso gut, sind meistens billiger und werden vielleicht von einem Unternehmer hergestellt, für den der Begriff "soziale Verantwortung" noch eine Bedeutung hat.
Für Inhalte übernehme ich keine Haftung!
Der Herr Müller kommt aus Aretsried, das liegt in Bayern, also ganz im Süden.
Der Herr Müller ist ein Unternehmer und das, was in den Fabriken von Herrn Müller hergestellt wird, habt ihr sicher alle schon mal gesehen, wenn ihr im Supermarkt wart. Der Herr Müller stellt nämlich lauter Sachen her, die aus Milch gemacht werden. Naja, eigentlich stellen die Kühe die Milch her, aber der Herr Müller verpackt sie schön und sorgt dafür, daß sie in den Supermarkt kommen, wo ihr sie dann kaufen könnt.
Die Sachen, die der Herr Müller herstellt sind so gut, daß sogar der Herr Bohlen dafür Werbung gemacht hat.
Weil der Herr Müller ein Unternehmer ist, hat er sich gedacht, er unternimmt mal was und baut eine neue Fabrik. Und zwar baut er sie in Sachsen, das ist ganz im Osten.
Eigentlich braucht niemand eine neue Milchfabrik, weil es schon viel zu viele davon gibt, und diese viel zu viele Milchprodukte produzieren, aber der Herr Müller hat sie trotzdem gebaut.
Und weil die Leute in Sachsen ganz arm sind und keine Arbeitsplätze haben, unterstützt der Staat den Bau neuer Fabriken mit Geld. Arbeitsplätze hat man nämlich im Gegensatz zu Milchprodukten nie genug. Also hat der Herr Müller einen Antrag ausgefüllt, ihn zur Post gebracht und abgeschickt.
Ein paar Tage später haben ihm dann das Land Sachsen und die Herren von der Europäischen Union in Brüssel einen Scheck über 70 Millionen Euro geschickt. 70 Millionen, das ist eine Zahl mit sieben Nullen, also ganz viel Geld. Viel mehr, als in euer Sparschwein passt.
Der Herr Müller hat also seine neue Fabrik gebaut und 158 Leute eingestellt. Hurra, Herr Müller.
Nachdem die neue Fabrik von Herrn Müller nun ganz viele Milchprodukte hergestellt hat, hat er gemerkt, daß er sie gar nicht verkaufen kann, denn es gibt ja viel zu viele Fabriken und Milchprodukte.
Naja, eigentlich hat er das schon vorher gewußt, auch die Herren vom Land Sachsen und der Europäischen Union haben das gewußt, es ist nämlich kein Geheimnis. Das Geld haben sie ihm trotzdem gegeben.
Ist ja nicht ihr Geld, sondern eures. Klingt komisch, ist aber so.
Also was hat er gemacht, der Herr Müller?
In Niedersachsen, das ist ziemlich weit im Norden, hat der Herr Müller auch eine Fabrik. Die steht da schon seit 85 Jahren und irgendwann hatte der Herr Müller sie gekauft. Weil er jetzt die schöne neue Fabrik in Sachsen hatte, hat der Herr Müller die alte Fabrik in Niedersachsen nicht mehr gebraucht, er hat sie geschlossen und 175 Menschen haben ihre Arbeit verloren.
Wenn ihr in der Schule gut aufgepasst habt, dann habt ihr sicher schon gemerkt, daß der Herr Müller 17 Arbeitsplätze weniger geschaffen habt, als er abgebaut hat. Dafür hat er 70 Millionen Euro bekommen.
Wenn ihr jetzt die 70 Millionen durch 17 teilt, dafür könnt ihr ruhig einen Taschenrechner nehmen, dann wißt ihr, daß der Herr Müller für jeden vernichteten Arbeitsplatz über 4 Millionen Euro bekommen hat.
Da lacht er, der Herr Müller. Natürlich nur, wenn niemand hinsieht. Ansonsten guckt er ganz traurig und erzählt jedem, wie schlecht es ihm geht.
Aber der Herr Müller sitzt nicht nur rum, sondern er sorgt auch dafür, daß es ihm besser geht. Er ist nämlich sparsam, der Herr Müller.
Sicher kennt ihr die Becher, in denen früher die Milch von Herrn Müller verkauft wurden. Die schmeckt gut und es passten 500 ml rein, das ist ein halber Liter. Seit einiger Zeit verkauft der Herr Müller seine Milch aber in lustigen Flaschen, nicht mehr in Bechern. Die sind praktisch, weil man sie wieder verschließen kann und sehen hübsch aus.
Allerdings sind nur noch 400 ml drin, sie kosten aber dasselbe. Da spart er was, der Herr Müller. Und sparen ist eine Tugend, das wissen wir alle.
Wenn ihr jetzt fragt, warum solche ekelhaften Schmarotzer wie der Herr Müller nicht einfach an den nächsten Baum gehängt werden, dann muß ich euch sagen, daß man so etwas einfach nicht tut.
Wenn ihr aber das nächste mal im Supermarkt seid, dann laßt doch einfach die Sachen vom Herrn Müller im Regal stehen und kauft die Sachen, die daneben stehen. Die schmecken genauso gut, sind meistens billiger und werden vielleicht von einem Unternehmer hergestellt, für den der Begriff "soziale Verantwortung" noch eine Bedeutung hat.
Für Inhalte übernehme ich keine Haftung!
Allerweltskrams
| pommesrot
um 18:37h
| 8 Kunde
| Appetit?
lady.death1,
Dienstag, 8. November 2005, 09:20
Ich habs mal kopiert und ne Mailbombe draus gemacht :)
Bringt bestimmt mehr Leute zum heulen als die Hundbabys ;)
Ich klaus auch noch für meine Seite :)
ich hoffe Du bist nicht böse :)
Bringt bestimmt mehr Leute zum heulen als die Hundbabys ;)
Ich klaus auch noch für meine Seite :)
ich hoffe Du bist nicht böse :)
nudel79,
Dienstag, 8. November 2005, 10:43
Ich muss auch klauen. Hammer. Ich hab ihn eh auf dem Kieker seit einem Bericht im Manager Magazin, der vergrault seine Leute scharenweise. Diesen tollen Bericht auf der Internetseite leider nur gegen bares, aber wenn ihr dennoch bei www.manager-magazin.de in der Archivsuche "Müller-Milch" eingibt, gibts viele tolle Geschichten vom Theo. *bäääh*
ramirez,
Dienstag, 8. November 2005, 16:32
Massenverbreitung!
Da mach ich mit!
Übrigens ist mir das mit den 400ml in den Fläschchen auch aufgefallen. Und dass sie Vanille nicht mehr im Programm haben auch. Und wieder einen echten Dauerkunden verloren....
Dass sowas nicht unter Strafe gestellt wird (also, das mit den Arbeitsplätzen, nicht das mit der Vanille - wobei das auch an sträflich grenzt), das werde ich wohl nie verstehen. Bei Millionen von Arbeitslosen und noch mehr Schulden sollte das die Politiker doch nun wirklich interessieren!
Naja, mir war Müller eh immer zu teuer. Abgesehen von der Vanille-Milch und das hat sich ja eh erledigt. Mir fällt ein Boykott keineswegs schwer. Ich bin dabei!
Übrigens ist mir das mit den 400ml in den Fläschchen auch aufgefallen. Und dass sie Vanille nicht mehr im Programm haben auch. Und wieder einen echten Dauerkunden verloren....
Dass sowas nicht unter Strafe gestellt wird (also, das mit den Arbeitsplätzen, nicht das mit der Vanille - wobei das auch an sträflich grenzt), das werde ich wohl nie verstehen. Bei Millionen von Arbeitslosen und noch mehr Schulden sollte das die Politiker doch nun wirklich interessieren!
Naja, mir war Müller eh immer zu teuer. Abgesehen von der Vanille-Milch und das hat sich ja eh erledigt. Mir fällt ein Boykott keineswegs schwer. Ich bin dabei!
kookie,
Dienstag, 8. November 2005, 17:35
ist das nicht
der Müller, der mit der ganzen Familie in die Schweiz, bzw. in den äusserst steuergünstigen Kanton Zug gezogen ist?
*Kopfschüttel*
*Kopfschüttel*
weltregierung,
Donnerstag, 10. November 2005, 14:11
ich hab´s auch geklaut!
und werde von höchster Regierungstelle
zu weiterer Verbreitung agitieren!
- Solidarnoscregierung.
und werde von höchster Regierungstelle
zu weiterer Verbreitung agitieren!
- Solidarnoscregierung.
mark793,
Donnerstag, 10. November 2005, 14:24
Dass der Müller
ne ganz fiese Möpp ist, geht doch schon seit den frühen 90ern durch die Presse. Dass es immer noch Leute gibt, die davon noch nix gehört haben oder denen das schlicht schnurz ist, darüber kann ich mich nur wundern.
Ich hab in meinem Leben noch keinen Cent für Müller-Produkte ausgeben, und mein unmittelbares Umfeld ist komplett Müller-freie Zone. Naja, nicht ganz: Meine Schwieggereltern haben ihren Nachnamen noch nicht geändert...
Ich hab in meinem Leben noch keinen Cent für Müller-Produkte ausgeben, und mein unmittelbares Umfeld ist komplett Müller-freie Zone. Naja, nicht ganz: Meine Schwieggereltern haben ihren Nachnamen noch nicht geändert...
sid,
Freitag, 11. November 2005, 21:50
Müller war nur in der Anfangszeit interessant. Weil neu. Billig sicher nicht. Und als ich die Schokoflakes entdeckt hab, hab ich die und ein Bananenjogurth gekauft und das war zusammen billiger und besser : )
Der Witz ist, daß man genau an diesem Beispiel sieht, wie die EU mit Vorschriften in Ländern umgeht, denn davor durfte der nicht bei uns verkaufen. Zuviel nicht angegebene Chemie drin - da hat unser Lebensmittelgesetzt gestreikt. Jetzt sind wir drin, müssen jeden Mist in die Regale stellen, während für die eigenen Produzenten die hohen (brechtigten!) Auflagen gelten.
Btw, Werbung von Herrn B. ist für mich ein Grund das beworbene Produkt NICHT zu kaufen : )
Der Witz ist, daß man genau an diesem Beispiel sieht, wie die EU mit Vorschriften in Ländern umgeht, denn davor durfte der nicht bei uns verkaufen. Zuviel nicht angegebene Chemie drin - da hat unser Lebensmittelgesetzt gestreikt. Jetzt sind wir drin, müssen jeden Mist in die Regale stellen, während für die eigenen Produzenten die hohen (brechtigten!) Auflagen gelten.
Btw, Werbung von Herrn B. ist für mich ein Grund das beworbene Produkt NICHT zu kaufen : )