Montag, 6. November 2006
Gäste X
„Habt ihr das gehört?“ rief Susanne und unterbrach Barbara in ihrem Monolog darüber, wie schwierig es sei, den ganz und gar geeigneten Innendesigner für die Abstellkammer ihres Poolhauses zu finden.
„Dann solltest du mal einen Blick in Arnolds Garage werfen. Er hat wirklich Talent. Das bleibt jetzt aber unter uns, versprochen?“ verschwörerisch senkte Laura ihre Stimme, „manchmal, wenn Arnold zur Arbeit ist, flätze ich mich auf sein Sofa, trinke Budwiser aus Dosen und ziehe mir DVDs rein.“
„Hoppla, du bist ja ne ganz wilde Hilde“, Susanne füllte die Gläser aufs Neue. „Sei froh, dass dein Mann noch Hobbies hat. Ich nehme jede Promotour der Reiseveranstalter mit, um nicht durchzudrehen.“
In Anbetracht möglicher sichtbaren Blessuren zog Thomas den Rückzug vor. An der Tür drehte er sich noch mal um, um Heike den finalen Stoß zu versetzen. Das hätte er besser nicht getan, denn bevor er den Mund öffnen konnte, traf ihn die Porzellanananas vom Garderobenschränkchen mitten im Gesicht. Unter wüstem Gebrüll verließ er das Haus. „Körperverletzung...wir sehen uns vor Gericht wieder…dich mach ich fertig…du schuldest mir noch…!“
„Jetzt hab ich was gehört!“ rief Barbara als die Haustür krachend ins Schloss knallte.
„Das davor war der Preis für die beste Obst-und-Gemüse-Auslage, als Arnold noch Abteilungsleiter bei Vielkauf in Haselünne war. Es hatte eher einen ideellen Wert“, bemerkte Laura trocken.
„Ihr ward in einem Swingerclub?“ ungläubig starrte Bert die beiden an. „Und? Wie isses da so?“
„Probier es halt aus. Aber ihr müsst mir jetzt und hier schwören, dass Laura niemals erfährt, dass Bert jetzt auch Bescheid weiß. Es läuft zwar nicht so gut im Moment, aber ich habe keinen Bock auf noch mehr Beziehungsstress.“
„Hey, das ist doch das Mädchenauto von Thomas, was da wegfährt. Die japanische Reisschüssel erkenn ich sofort. Nichts gegen Geländewagen, aber ein Vitara geht gar nicht!“ Für Gottfried war das Thema Swingerclub bereits erledigt. „Wir sollten uns jetzt mal um unsere Wette kümmern. Du hast dich doch darum gekümmert, dass wir dasselbe Haus bekommen, Bert? Du sitzt schließlich an der Quelle.“
„Apropos reisen, ich muss mal mit dir reden. Mit dem Buchungsverhalten ist es seit Internet so ne Sache. Die Kunden machen ja inzwischen alles selbst und brauchen quasi keine Beratung mehr. Die Pacht frisst mich auf. Die Leute kommen nur noch wegen Zugverbindungen und Sitzplatzreservierungen. Den ganzen Tag muss mich mit den unübersichtlichen Tarifen der Nichtskönner von der Bundesbahn auseinandersetzen und die Fahrkarten kaufen die Leute am Ende doch am Schalter…“
Arnold und Gottfried sahen sich befremdet an, als Bert zu schluchzen begann.
„Und wie kann ausgerechnet ich dir helfen?“ fragte Gottfried.
„Das Management der Einkaufspassage droht mit Rauswurf, weil ich die letzten zwei Monatmieten nicht zahlen konnte“, heulte Bert. „Deinen Eltern gehört doch das ganze! Du musst mit deinem Vater sprechen, sonst bin ich erledigt!“
„Volltreffer, mitten in die Fresse! Ich brauch jetzt ganz dringend was zu trinken. Ich werde mich scheiden lassen. Ein tolles Gefühl,“ Heike zitterte am ganzen Körper.
„Ich hab mich damals wie ein Versager gefühlt“, sagte Barbara mehr zu sich selbst.
„Du kannst heute gern im Gästezimmer schlafen, wenn du willst“, bot Laura an und reichte ihr einen großzügigen Cognac.
„Danke für das Angebot. Ich überlege gerade, ob ich heute doch noch mal reumütig zurückkehre. Es ist der dreizehnte Tag, wie ihr wisst!"
„Dann solltest du mal einen Blick in Arnolds Garage werfen. Er hat wirklich Talent. Das bleibt jetzt aber unter uns, versprochen?“ verschwörerisch senkte Laura ihre Stimme, „manchmal, wenn Arnold zur Arbeit ist, flätze ich mich auf sein Sofa, trinke Budwiser aus Dosen und ziehe mir DVDs rein.“
„Hoppla, du bist ja ne ganz wilde Hilde“, Susanne füllte die Gläser aufs Neue. „Sei froh, dass dein Mann noch Hobbies hat. Ich nehme jede Promotour der Reiseveranstalter mit, um nicht durchzudrehen.“
In Anbetracht möglicher sichtbaren Blessuren zog Thomas den Rückzug vor. An der Tür drehte er sich noch mal um, um Heike den finalen Stoß zu versetzen. Das hätte er besser nicht getan, denn bevor er den Mund öffnen konnte, traf ihn die Porzellanananas vom Garderobenschränkchen mitten im Gesicht. Unter wüstem Gebrüll verließ er das Haus. „Körperverletzung...wir sehen uns vor Gericht wieder…dich mach ich fertig…du schuldest mir noch…!“
„Jetzt hab ich was gehört!“ rief Barbara als die Haustür krachend ins Schloss knallte.
„Das davor war der Preis für die beste Obst-und-Gemüse-Auslage, als Arnold noch Abteilungsleiter bei Vielkauf in Haselünne war. Es hatte eher einen ideellen Wert“, bemerkte Laura trocken.
„Ihr ward in einem Swingerclub?“ ungläubig starrte Bert die beiden an. „Und? Wie isses da so?“
„Probier es halt aus. Aber ihr müsst mir jetzt und hier schwören, dass Laura niemals erfährt, dass Bert jetzt auch Bescheid weiß. Es läuft zwar nicht so gut im Moment, aber ich habe keinen Bock auf noch mehr Beziehungsstress.“
„Hey, das ist doch das Mädchenauto von Thomas, was da wegfährt. Die japanische Reisschüssel erkenn ich sofort. Nichts gegen Geländewagen, aber ein Vitara geht gar nicht!“ Für Gottfried war das Thema Swingerclub bereits erledigt. „Wir sollten uns jetzt mal um unsere Wette kümmern. Du hast dich doch darum gekümmert, dass wir dasselbe Haus bekommen, Bert? Du sitzt schließlich an der Quelle.“
„Apropos reisen, ich muss mal mit dir reden. Mit dem Buchungsverhalten ist es seit Internet so ne Sache. Die Kunden machen ja inzwischen alles selbst und brauchen quasi keine Beratung mehr. Die Pacht frisst mich auf. Die Leute kommen nur noch wegen Zugverbindungen und Sitzplatzreservierungen. Den ganzen Tag muss mich mit den unübersichtlichen Tarifen der Nichtskönner von der Bundesbahn auseinandersetzen und die Fahrkarten kaufen die Leute am Ende doch am Schalter…“
Arnold und Gottfried sahen sich befremdet an, als Bert zu schluchzen begann.
„Und wie kann ausgerechnet ich dir helfen?“ fragte Gottfried.
„Das Management der Einkaufspassage droht mit Rauswurf, weil ich die letzten zwei Monatmieten nicht zahlen konnte“, heulte Bert. „Deinen Eltern gehört doch das ganze! Du musst mit deinem Vater sprechen, sonst bin ich erledigt!“
„Volltreffer, mitten in die Fresse! Ich brauch jetzt ganz dringend was zu trinken. Ich werde mich scheiden lassen. Ein tolles Gefühl,“ Heike zitterte am ganzen Körper.
„Ich hab mich damals wie ein Versager gefühlt“, sagte Barbara mehr zu sich selbst.
„Du kannst heute gern im Gästezimmer schlafen, wenn du willst“, bot Laura an und reichte ihr einen großzügigen Cognac.
„Danke für das Angebot. Ich überlege gerade, ob ich heute doch noch mal reumütig zurückkehre. Es ist der dreizehnte Tag, wie ihr wisst!"