Mittwoch, 19. Juli 2006
Oder:
Tauber hatte ihm die Hand auf die Schulter gelegt und sagte, dass er einen Frauenarzt suchen würde, der ihm Travellerschecks eintauscht, und dass er dann gerne eine schöne Handtasche essen möchte.
Gelesen in dem Buch: "Alles schön" von Jörg Thadeusz
Ich freu mich schon aufs Weiterlesen!
Leidenschaft | pommesrot um 20:28h | 2 Kunde | Appetit?
Freitag, 14. Juli 2006
Leidenschaft | pommesrot um 08:14h | 2 Kunde | Appetit?
Donnerstag, 15. Juni 2006
"Was soll dieser konspirative Rückzug? Das die sich nur noch zoffen ist doch kein Geheimnis mehr. Donnerwetter, was ist das denn?" Beinahe ehrfürchtig bestaunte Wilhelm den knallroten Kühlschrank mit den Flügeltüren. Die Garage glich einer gut ausgestatteten Junggesellenbude.
"Dein Publikum ist weg, also mach gefälligst die Kippe aus. Du siehst damit einfach lächerlich aus", beschied Thomas. "Meine Firmenphisosophie ist dir bis heute verborgen geblieben, was?"
"Du siehst lächerlich aus, weil du dir immer bewundernde Blicke zuwirfst, sobald du an einer sich spiegelnden Oberfläche vorbei stolzierst," versetzte Heike und verspürte einen fast unwiderstehlichen Drang, ihm in die blasierte Fresse zu polieren.
"Ich wollte vorhin ja nichts sagen," fing Barbara an, "aber seit wann trägt Bert diesen unsäglichen Fiffi? Das ist echt peinlich!"
"Die einen sagen peinlich, er nennt es eine berechenbare Frisur. Er ist eitel geworden, seitdem nicht mehr alles so funktioniert, wie es sollte," erklärte Gerlind und machte mit dem Zeigefinger eine eindeutige Bewegung am Hosenbund. "Sein Allgemeinbefinden läßt abends gerade noch das Halten der Fernbedienung zu."
Laura, der solche Anzüglichkeiten äußerst unangenehm waren, füllte Chips in eine Schale und stellte Sektgläser auf den Tisch. "Sollten wir nicht mal im Wohnzimmer nachsehen?"
"Ach was." Barbara winkte ab. "Die schenken sich beide nichts! Schließlich hat sie die Hormone auch ohne sein Wissen geschluckt."
Thomas stand auf und ging mit auf dem Rücken verschränkten Armen vor Heike auf und ab. Er tat, als hätte er ihre Worte nicht gehört. "Sport-Tom ist keine Mutter und Kind Klitsche. Bei mir arbeiten only powerful-People, you know?"
Oh nein, dachte Heike, jetzt verfällt er wieder in sein Denglisch, das er ja soo trendy findet!
"Ich kann in meinem Staff keine Truschen mit Wasser in den Beinen gebrauchen! Die People, die zu mir kommen sollen denken: Whow! What a perfekt body!"
Heike fühlte sich plötzlich in ihre Schulzeit zurückversetzt. Ihr Rektor hatte die gleiche Angewohnheit auf und ab zu marschieren, während er seine Schüler runterputzte. Unwillkürlich musste sie grinsen.
"Kann ich hier mit meiner Schrankwand einziehen?" fragte Wilhelm, der einen Schalter am Kühlschrank drückte, woraufhin dieser, sehr zu seiner Freude, ratternd Eiswürfel ausspuckte.
"Du Spinner bewohnst eine 200qm Wohnung in der Villa deiner Eltern, inklusive Personal und schwärmst von meiner Garage? Das Verfallsdatum deiner Jugend ist mit 42 abgelaufen, mein Freund. Daran ändert deine gefärbte Jimmy-Hendrix-Gedenk-Mähne auch nichts."
Bei diesen Worten fuhr sich Bert mit gepreitzten Fingern übers Haupt und sagte ablenkend: "Ich wette, diese Garage hat noch kein Fahrzeug von innen gesehn, stimmts?" Sein Einwand fie der allgemeinen Nichtbeachtung zum Opfer.
„Wir haben doch alle unsere kleinen Geheimnisse, oder Arnold?“ Wilhelm warf jedem eine Flasche Bier zu und fuhr an Bert gewandt fort: „Kennst du den Club ‚One for You – One für Me’? Ein sehr elitärer Swingerclub. Als ich Laura und Arnold dort traf, hat mich fast der Schlag getroffen!“
„Was bist du doch für ein armseliger kleiner Scheißer! Dieses Gelaber hör ich mir keine Sekunde länger an!“ Heike lachte schwach, keine Erheiterung im ton, nur Bitterkeit und stand auf. „Hiermit erkläre ich unsere Bezieh.. – Verzeihung – Farce für beendet.“ Sie warf eine Praline in die Luft und fing sie geschickt mit dem Mund auf. Dann stolzierte sie in Richtung Küche
Leidenschaft | pommesrot um 10:55h | Kein Kunde | Appetit?
Dienstag, 13. Juni 2006
Laura und Gerlind starrten Heike mit offenen Mündern an. Laura fand zuerst die Sprache wieder: "Das ist ja ungeheuerlich! Aber abgesehen davon - weißt du nicht, das Thomas sich hat sterilisieren lassen? Bestimmt schon vor sechs Jahren, kurz nachdem Arnold sich dazu entschließen konnte. Sie haben denselben Arzt wie Bert."
Heike war fassungslos. "Monat für Monat die Rechnerei, der ganze Sex, für nichts und wieder nichts? Ich hab mir sogar Hormone verpassen lassen, um die Angelegenheit zu beschleunigen. So ein verlogenes Dreckschwein," schrie sie erbost.
Sie steckte sich demonstrativ noch eine Zigarette an und ging zurück ins Wohnzimmer. Die beiden anderen sahen sich einigermaßen verwirrt an und folgten ihr.
Die Stimmung dort war großartig. Bert erzählte gerade einen Witz zu Ende: "Als die Frau die Lederpolsterung befühlt, muss sie plötzlich laut furzen! Als sie sich umdreht steht direkt hinter ihr ein Verkäufer. Sie fragt ihn peinlich berührt, was der Wagen kosten würde. Darauf der Verkäufer: 'Wenn Sie schon beim Berühren der Lederpolsterung furzen, werden Sie sich beim Preis anscheißen.' Buaahahaha!!"
Barbara kreischte vor Lachen, Arnold kleckerte Rotwein aufs Tischtuch und thomas grinste schief. Als er heike bemerkte verzog sich sein Mund zu einem schmalen Strich. Wilhelm, der sich gerade an der Musik zu schaffen gemacht hatte, kroch vor Lachen auf allen vieren zum Tisch zurück. Aus den Boxen klang nun Tom Petty and the Heardbreakers.
"Wisst ihr noch? Damals, als wir alle zusammen das Mega-Luxushaus in Dänemark gemietet hatten! Da war ich gerade mit Corinna zusammen, glaube ich. Aber die klebte an mir wie ein nasser Lappen. Wollte Kinder und so." Wilhelm schüttelte es jetzt noch beim Gedanken daran.
Heike griff sofort das Thema auf: "Sag mal Gerlind, wann habt ihr beschlossen, keine Kinder mehr zu bekommen?" Sie nahm einen tiefen Zug und blies den Rauch nach oben.
"Tja, ich war 17 und Bert 25 als es passiert ist. Bert hatte gerade sein erstes Reisebüro eröffnet. Ich war froh, als ich für Ernie endlich einen Platz in der KiTa hatte, damit ich meine Lehre zu Ende machen konnte. Ein zweites Kind war nie Thema für uns", beinahe entschuldigend blicke sie in die Runde.
"Kinder sind erst dann was Schönes, wenn sie aus dem Haus sind und selber Geld verdienen!" dröhnte Bert. "Ich hab auch bei dem Paulsen schnipp-schnapp machen lassen, um ganz sicher zugehen."
"Wenigstens wart ihr euch einig. Nun, Thomas. Willst du nichts dazu sagen?" fragte Heike, aggressiv wie ein offenes Messer.
"Das gehört nicht hierher. Wir reden später, hörst du!" Thomas sprach leise, fast drohend.
"Du machst mir keine Angst. Arnold, schenkst du mir noch von dem herrlichen Champagner nach? Wir haben was zu feiern."
Arnold, der nur Bahnhof verstand, beeilte sich, die nächste Flasche zu öffenen. Heike steckte sich genüsslich, nahezu obzön eine Trüffelpraline in den
Mund. Noch nie hatte man Heike so etwas öffentlich essen sehen!
Thomas stand abrupt auf und stemmte die Hände in die Hüften: "Es war wie immer sehr schön bei euch, aber wir müssen jetzt gehen. Heike komm!" befahl er.
"Vergiss es, du impotenter Wichser. Ich bleibe."
"Jetzt beruhigt euch doch wieder. Ich bin sicher, morgen sieht alles ganz anders aus", Laura, die wusste, dass sie totaten Scheiß daherredete, schaute Gerlind hilfesuchend an.
Alle redeten plötzlich gleichzeitig.
"Barbara, die Reiseunterlagen für die AIDA-Blue sind angekommen. Du hast die Kabine mit Meerblick bekommen! Jetzt erzähl uns doch nochmal von der Safari in Kenia." Gerlind bugsierte Barbara und Laura zurück in die Küche.
"Hab ich euch schon meinen neuen Aufsitzmäher gezeigt?" wandte sich Arnold eifrig an Bert und Wilhelm. "Ein Wahnsinnsteil mit elektrischem Auffangkorb und drei Rückwärtsgängen. Kommt mal mit in die Garage. Da steht auch noch ein gefüllter Kühlschrank für Notfälle", fügte er raunend hinzu.
Leidenschaft | pommesrot um 17:02h | 7 Kunde | Appetit?
Samstag, 10. Juni 2006
"Der is ja auch schwul", behauptete Bert und nahm sich noch eine Hand voll Chickenwings.
"Was hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun?" fragten Thomas und Barbara gleichzeitig.
"Da weiß man doch. Schwule sind immer so körperbewusst. Auf Äußerlichkeiten aus und so. Mach Triathlon und son Scheiß," sagte er mit vielsagenden Blick auf Thomas.
"Sich vegetarisch zu ernähren hat nichts mit der Figur zu tun. Es gibt genug übergewichtige Vegetarier. Guck dir mal Dirk Bach oder die von Sinnen an...," Thomas stockte, "was glotzt ihr so? Ich mach kein Triathlon!"
"Wie wärs mit nem kleinen Verteiler zwischendurch?" wechselte Arnold schnell das Thema und bedachte Bert mit einem Halt-die-Fresse-Blick. "Ich hab da noch lecker Tequila!"
"Aber nicht den mit dem Wurm drin. Ihr wisst doch, ich bin..."
"Total bekloppt, wenn ihr mich fragt," beendete Bert den Satz, während er sich die fettigen Finger ableckte.
"Ich mag auch keinen Tequila." Das war das erste Mal, dass Heike sich am Gespräch beteiligte. "Ich nehme einen Sambuca, aber vorher muss ich noch schnell für kleine Mädels," fügte sie albern kichernd hinzu und verschwand in Richtung Klo.
Laura begann den Tisch abzuräumen. Gerlind half ihr dabei und Barbara streute bereits Salz auf ihren Handrücken. In der Küche sah Laura, dass Gerlind verstohlen unter die Teller lugte, bevor sie sie in den Geschirrspüler stellte.
"Du kannst es nicht lassen, oder? Frag mich doch einfach. Ja, es ist neu, Ja, es war sauteuer, ja, es ist von Rosenthal und nein, es gehört nicht in die Minna, weil der Goldrand echt ist."
Ertappt nahm Gerlind die Teller wieder heraus. Heike gesellte sich zu ihnen und fragte leise: "Darf ich hier eine rauchen?"
"Du darfst auch in unserem Wohnzimmer rauchen."
"Nee, Thomas sieht das nicht gerne. Er hasst es."
"Na und? Die Zigarrenqualmerei von Bert geht mir auch auf die Nerven, aber ich kann es ihm doch nicht verbieten," sagte Gerlind achselzuckend.
"Hier und jetzt würde Thomas auch kein Wort darüber verlieren." Die Zigarette glühte auf, als Heike heftig daran zog.
"Aber zu Hause! Er bringt es fertig, und spricht eine Woche lang kein Wort mehr mit mir! Aber überall kleben und liegen Zettelchen mit Gemeinheiten und Anweisungen. In seinem heißgeliebten Fitnessclub, ja da! Da bin ich sein Aushängeschild, seine Gallionsfigut, sein Meisterstück. Da darf, quatsch, muss ich mich zeigen. Da muss ich funktionieren. Es ist die Hölle!" Heike bohrte die Zigartte heftig in den Aschenbecher.
Leidenschaft | pommesrot um 13:29h | 2 Kunde | Appetit?
Donnerstag, 8. Juni 2006
Thomas hob gerade an, über die im Essen enthaltenen Kalorien und deren Abarbeitungsmöglichkeiten zu dozieren, als Arnold ihn barsch unterbrach: "Du bist hier nicht in deiner Muckibude und wir sind nicht deine Pfelgefälle. Ich langweile dich doch auch nicht damit, dass der Pro-Kopf-Verbrauch von Eisbergsalat in dem letzten halben Jahr aufgrund der Kopfsalatschwemme aus Kasachstan um zwei Prozent gesunkenen ist, oder?"
Alle lachten. Arnold war Marktleiter einer ortsansässigen Supermarktkette und hatte schon einige Sprösslinge von Verwandten und Freunden zu Ausbildungsplätzen verholfen. Die eine oder andere Bekanntschaft hat die Lehrzeit nicht überdauert.
Nach der Suppe standen Variationen an Fingerfoot auf dem Programm. Grebatene Champignons mit Aioli, Tomate-Mozzarella mit Parmaschinken umwickelt, Oliven, kurz gratinierte Tortellinis mit Weintrauben auf Schaschlikspießen und den berühmten Käseigel, den Arnold mit in die Ehe gebracht hatte, und den er mit akriebischer Liebe zum Detail selbst hergerichtet hatte.
"Laura, wie wärs mit Musik?", fragte Wilhelm und verzog sein Gesicht als hätte er statt auf die gefüllte Olive auf einen abgehackten Finger gebissen. Aus den Boxen drang leise aber aufdringlich die Plattitüden von Richard Claydermann. "Solche Musik hört man entweder wenn man eine Wette verloren hat, oder per Gericht dazu verurteilt wurde."
"Willi, du weißt doch, Laura versucht verzweifelt mir und anderen diese illustren Klänge unterzujubeln", sagte Arnold schmunzeld und drehte den Ton leiser.
"Was ihr immer habt! Ich finde ihn voll geil. Auf meiner letzten Kreuzfahrt zu den Kapverdischen Inseln hat er abends auf dem Lido-Deck gespielt", warf Barbara ein. "Wenn man sich vorstellt, wat der mit seine Hände noch so allet machen könnte, wenn ihr versteht, was ich meine!" Ihre jämmerlichen Versuche , Frau von Welt mit Geld zu sein, scheiterten regelmäßig an ihrer Ausdrucksweise, die linear zum Alkoholkonsum ordinärer wurde.
Leidenschaft | pommesrot um 12:25h | 3 Kunde | Appetit?
Mittwoch, 7. Juni 2006
Michael Ebmeyer "Plüsch"
Theo Roos "Philosophische Vitamine"
Moritz Rinke "Das große Stolpern"
Michael Chabon "Das letzte Rätsel"
Jörg Thadeusz "Alles schön"
Jetzt ist der Stapel neben meinem Bett wieder etwas höher.
Leidenschaft | pommesrot um 14:20h | 2 Kunde | Appetit?
Dienstag, 6. Juni 2006
Heike hatte Thomas in seinem Fitnessclub 'Sport-Tom' kennen gelernt und alles daran gesetzt, das er ihre Gefühle erwiderte. Wenn sie ehrlich war, empfand sie jegliche sportlichen Aktivitäten als eine Zumutung, doch die immer schwammiger werdenden Gliedmaßen zwangen sie zu derlei Ertüchtigungen. Fettabsaugungen konnte sie sich bei ihrem Gehalt als Fleischereifachverkäuferin nicht leisten. Heike hatte Thomas' Ehrgeiz geweckt, aus ihr eine seinen Vorstellungen entsprechende Frau zu formen und bot sich als Personal-Trainer an.
Das was Heike für Zuneigung hielt war für Thomas Werbung in eigener Sache. Er stellte eine Dokumentation 'Vorher - Nachher, Fit mit Sport-Tom' ohne ihr Wissen auf seine Webseite. Als sie seinen Idealen entsprach und er die witzige, schlagfertige und höchst attracktive Heike wahrnahm, vertiefte er die Bekanntschaft. Aufgrund der guten Resonaz seitens der Leser im Internet, machte er ihr einen Heiratsantrag. Im Ehevertrag ist sogar ihr zulässiges Gesamtgewicht, 58 Kilo bei einer Größe von 1,75m festgelegt. Bis heute hat er nicht bemerkt, dass sie ihre Figur nur durch konsequentes Erbrechen halten kann.
Barbara hatte vor sechs Jahren tatsächlich den berühmten Jackpott in Höhe von 3,4 Mio DM geknackt. Sie nahm die Nachricht wie selbstverständlich auf. Endlich konnte sie ihren lang gehegten Traum leben. Allerdings ohne Hartmut, ihren Mann. Diese Dreckschwein sollte nicht einen Groschen davon sehen. Sie vereinbarte einige Termine mit Rechtsanwälten, Notaren und Steuerberatern, um die Scheidung wasserdicht zu machen.
Glaubte er wirklich, sie wisse nichts von seinem unehelichen Sohn? Dabei sah er seinem Vater auf fatale Art und Weise ähnlich. Geanuso ein Gesichtsgünter.
Die drei hatten sich zufällig vor der Tür getroffen. Barbara üverreichte einen bombastischen Blumenstrauß und eine Flasche Champagner, Heike schenkte Arnold einen selbst gebastelten Traumfänger und Laura einen Rosenquarz.
Sie alle hatten am festlich gedeckten Eßtisch Platz genommen und Laura servierte Gazpacho mit dem aufgebackenen Fladenbrot.
Leidenschaft | pommesrot um 21:50h | 1 Kunde | Appetit?
Sonntag, 4. Juni 2006
Es war Wilhelm. Man hat ihm noch nie angesehen, dass seine Eltern ein gut laufendes Kaufhaus und Kohle satt hatten. Laura, Arnold und Wilhelm hatten gemeinsam die Hölle der Höheren Handesschule durchlebt und bestanden. Anschließend haben sie gemeinsam per InterRail Europa erkundet, sind bei Demos verhaftet worden und haben sich illegale Rennen mit den Autos der Eltern geleistet. Kaum zu glauben, dachte Laura, dass sie schon damals mit Arnold zusammen war.
Einmal hattte sie Sex mit Wilhelm. Oder zählte das nicht? Sie lagen während des Umsonst-und draußen-Konzerts auf Isomatten nebeneinander und befummelten sich heftigst. Arnold hing auf einem der zahlreichen Dixiklos fest und reiherte sich die Seele aus dem Leib. Er hatte zunächst einen Haschkeks gegessen und danach fieses Chile gegessen.
Bei dieser Erinnerung musste Laura unwillkürlich grinsen.
"Hi," raunte Wilhlem, und drückte ihr eine Selbstgedrehte in die Hand, "genieß sie."
Er war kein Mann der großen Worte. Noch weniger der großen Geschenke.
"Ich hab schon gesehen, Erni und Bert sind bereits da. Dann will ich mal Tach sagen und Stoff für neue Spekulationen liefern," sagte er augenzwinkernd und schob sich an Laura vorbei.
Wilhelm war ein angenehmer Gast. Er brachte nie eine seiner zahlreichen Bekanntschaften mit. Das lohne sich nich, pflegte er zu sagen. Seine Eltern hatten sich abgewöhnt, sich die Namen der Damen zu merken, die abwechseldend am Tisch saßen.
Seine direkte Art lenkte von Lauras Spitzen ab, die sie unbewusst anderen Leuten entgegen zu schleudern pflegte. Er war Arnolds bester Freund. Sie fuhren immer noch Autorennen. Mittlerweile jedoch legale. Sie besuchten gemeinsam die jährlichen Opel (hi hi)- und Oldtimer-Treffen und ließen sich kein Formel 1 Rennen entgehen.
Leidenschaft | pommesrot um 19:47h | 2 Kunde | Appetit?
Freitag, 2. Juni 2006
Es klingelte. Das waren sicher Gerlind und Bert. Sie warem immer zu früh. Schnell schlüpfte Laura in ihre Pumps, betrachtete zufrieden ihr tadelloses Aussehen im Spielgel, setzte ein strahlendes Lächeln auf und öffnete die Tür.
"Hallo ihr Lieben! Ach ihr sollt doch nichts mitbringen," sagte Laura überschwenglich und nahm die hässliche Topfpflanze mit den dunkelgrünen, fleischigen Blättern in einem organge-roten Übertopf aus Plastik entgegen.
Leidenschaft | pommesrot um 10:23h | 5 Kunde | Appetit?