Donnerstag, 12. Januar 2006
Notorischer Geldmangel
2. Situation
Meine drei Protagonisten erörtern Möglichkeiten, schnell an Geld zu kommen. Esther endeckt in der Zeitung eine Anzeige: Kaufhausdetektiv gesucht. Und tatsächlich: Esther bekommt den Job, und beobachtet ausgerechnet das ach so integere ältere Ehepaar Kleine beim Diebstahl.
3. Schauplatz
Die WG, eine Doppelhaushälfte in Elsdorf bei Köln. Das Haus gehört Esthers Eltern. Das Leben spielt sich in der geräumigen Wohnküche ab. Dann die Elektroabteilung des Kaufhauses, die Xu-Xu-Bar in Köln und das Wohnzimmer der Kleines.
4. Personen
Esther Lange
23 Jahre, studiert aus Zeitvertreib Jura und sucht ständig den Nervenkitzel in Form von Bungeespringen, Segelfliegen oder manchmal auch illegale Autorennen. Sie kommt aus gutem Hause, ihre Eltern betreiben ein angesehnes Herrenausstattergeschäft in Köln. Sie unterstützen ihre Tochter finanziell aus Prinzip nicht.
Viola Herrlich
22 Jahre, studiert ebenfalls Jura, allerdings um einen potentiellen, reichen Heiratskandidaten zu finden. Kauft nur Designerklamotten um Eindruck zu schinden. Um an das nötige Geld dafür zu bekommen, geht sie über Leichen. Sie ist bei ihrer Stiefmutter aufgewachsen und mit 16 Jahren ausgezogen.
Raffael Schmidtke
24 Jahre, homosexuell, betitelt sich gern als Feminist. Er ist Koch in einem 4-Sterne Hotel in Köln. Seine Eltern betreiben einen Schweinemastbetreib in Rösrath und hätten Raffael gern als Hofnachfolger gesehen. Für jede neue Liebschaft reibt er sich völlig auf. Nach jeder Beziehung ist er ganz und gar aus- und abgebrannt.
Elvira und Rudolph Kleine
Älteres, kinderloses Ehepaar, wohnen nebenan, leidenschaftliche Hobbygärtner und äußerst penibel. Sie werden beisspielsweise nicht müde, den jungen Leuten die Nachtruhe zu erklären. Mindestens einmal pro Woche, pünktlich um 22.00 Uhr, wird die Polizei über den störenden Lärm aus der Nachbarhaushälfte informiert.
Leidenschaft | pommesrot um 09:55h | Kein Kunde | Appetit?
Sonntag, 8. Januar 2006
Das brachte mich dazu, über Fabeltiere nachzudenken. Es sind mir entsetzlich wenige eingefallen!
Reinecke - Fuchs
Adebar - Storch
Meister Lampe - Hase
Ich werde jetzt mal googeln (sagt man das so?)
Leidenschaft | pommesrot um 15:00h | 8 Kunde | Appetit?
Mittwoch, 21. Dezember 2005
Aufgabe:
Eine Figur von vier verschiedenen Standpunkten aus betrachten. Jede Charakterskizze aus der Sicht einer anderen Person, die mit ihm oder ihr zu tun hat. (Länge jeweils 25 Zeilen)
Auswahl:
1. Bauarbeiter
2. Friseur
3. Sekretärin
4. Apotheker oder Apothekerin
5. Lehrer oder Lehrerin
6. Polizist oder Polizistin
7. Bettler
8. Barkeeper
9. Journalist oder Journalistin
Ich habe mich für den Bauarbeiter entschieden. Er heißt Jürgen Heisterholtz.
1. Aus der Sicht seiner Frau Marianne Heisterholtz:
Wir sind schon seit fast neun Jahren verheiratet, und nun das. Ich hätte nie gedacht, dass er so reagieren würde. Tatsächlich habe ich geglaubt, ein drittes Kind könne unsere Ehe retten. Jetzt verlangt er doch von mir, dieses Kind abzutreiben! Kommt überhaupt nicht in Frage! Ich hätte ihn reingelegt, behauptet er.
Wir hatten uns ein Grundstück am Stadtrand gekauft. Das Haus hat Jürgen fast ganz alleine hochgezogen und mit viel Liebe zum Detail fertig gestellt. Wir waren uns einig, maximal zwei Kinder zu bekommen, und das möglichst schnell hintereinander. Er meinte, die Aufzucht, wie er es nannte, wäre dann einfacher und außerdem würde uns mehr Baukindergeld zustehen. Zudem könne ich dann auch früher wieder anfangen, zu arbeiten, damit das Haus schneller abbezahlt ist.
Wenn ich ehrlich bin, hatte ich gar keine Lust mehr, in meinem Beruf als Schneiderein zurückzukehren. Monat für Monat errechnete ich meine fruchtbaren Tage und musste meine Verführungskünste buchstäblich an den Mann bringen. Nach drei Monaten hatte es tatsächlich geklappt.
2. Aus der Sicht seines Freundes und Kollegen Werner Lüker:
Seit unserem gemeinsamen Lottogewinn von einem Jahr hätten wir die Schwarzarbeit gar nicht mehr nötig. Aber erstens konnten wir so unserem Chef einige Aufträge vergällen und Jürgen aus musste nicht so viel Zeit mit seiner Frau verbringen. Wir waren uns einig, dass niemand etwas erfahren durfte. Schon gar nicht Klaus’ raffgierige Frau Marianne. Ihr stünde sonst die Hälfte seines Anteils zu, und das sind sage und schreibe 575.000 Euro! Ich kann ihn gut verstehen. Klaus will sich erst einvernehmlich scheiden lassen.
Die Schwarzarbeiterjobs sind Anfangs aus der Not heraus entstanden. Wir Beide hatten Geld bitter nötig. Klaus musste den Bau und seine nicht gerade anspruchslose Ehefrau finanzieren. Bei mir hatte sich durch meine lange Arbeitslosigkeit ein großer Haufen Schulden angesammelt. Wer stellt schon einen 48jährigen Maurer ein, der seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer verloren hatte?
Jürgen ist ein echter Kumpel. Er hat damals ein gutes Wort für mich bei seinem Chef eingelegt, und seit nunmehr zwei Jahren arbeiten wir zusammen für die Firma DS-Massivbau. Unser Chef, der dicke Dieter, ist ein echter Geizkragen. Ich glaube, dass Klaus aus Rache ein Verhältnis mit dessen Frau angefangen hat.
3. Aus der Sicht seiner Geliebten, Cornalia Siemershaus:
Ich muss unser Verhältnis beenden und zwar so schnell wie möglich. Jürgen war eine echte Herausforderung, aber jetzt reicht es. Ständig spricht er von Scheidung. Er wolle wieder frei sein. Doch nicht etwa für mich! Was soll ich mit einem simplen Bauarbeiter anfangen? Er könnte mir niemals meinen jetzigen Lebensstandart bieten. Ich in einem piefigen kleinen Reihenhaus am Stadtrand? Wohlmöglich müsste ich sogar seine dreckige Wäsche waschen und mich an den Wochenenden auch mit seinen nervigen Blagen herumschlagen. Nie im Leben!
Unsere Beziehung war dennoch phantastisch. Genau, was ich gebraucht habe. Ein Mann wie ein Baum mit einer breiten Schulter zum Anlehen und für jeden Spaß zu jeder Zeit zu haben. Unser erstes Rendevouz hat allerdings lange auf sich warten lassen. Klaus wollte sich partout nicht mit mir einlassen. Aber, bisher habe ich noch jeden rumgekriegt, den ich wollte.
3. Aus der Sicht seines Chefs, Dieter Siemershaus:
Jürgen ist einer der zuverlässigsten Mitarbeiter meiner Firma. Er liefert erstklassige Arbeit ab und ist bei allen Kunden gern gesehen. Einige Bauherren fordern speziell ihn an.
Ich ärgere mich allerdings darüber, dass ich mich hab überreden lassen, seinen Freund Werner Lüker einzustellen. Hätte ich ihm doch bloß einen befristeten Vertrag gegeben. Er ist ein Querulant und hetzt meine Leute auf. Sogar Jürgen war letzte Woche in meinem Büro und verlangte eine Lohnerhöhung und das bei der derzeitigen Auftragslage! Sein Fehler ist, dass er sich in meiner Firma für unersetzlich hält. Er sollte mir nicht so arrogant gegenüber treten.
Dass er ein Verhältnis mit meiner Frau hat, stört mich nicht. Er ist ja nicht ihr erster Liebhaber. Es hebt Cornelias Selbstwertgefühl und ich habe eine ausgeglichene Ehefrau zu Hause. Außerdem erspart es mir die Kosten für die Sitzungen bei ihren Haus- und Hofpsychologen. Ich glaube, Jürgen hat nicht die leiseste Ahnung davon.
Leidenschaft | pommesrot um 18:43h | 5 Kunde | Appetit?
Leidenschaft | pommesrot um 18:26h | 2 Kunde | Appetit?
Dienstag, 20. Dezember 2005
Schon interessant, wie damals, 1814, vormuliert wurde. Mobiliar-Vermögen, Reichsthaler, Kolon und Kolona etc.
Na denn, frohes Schaffen!
Leidenschaft | pommesrot um 17:29h | 1 Kunde | Appetit?
Freitag, 16. Dezember 2005
Folgende Angaben sind vorhanden:
Ein Mann, 50, 1,75m groß, 78 Kilo. Zweizimmerwohnung,. Kein Fernsehgerät. Hobby: sein Aquarium und seine Bibliothek. Vater war Angestellter bei der Senatsbehörde, Mutter hatte vor ihrer Heirat Kindergärtnerin gelernt. Abitur, Studium in Hamburg und Berlin: Mathematik, Physik, Chemie. Seit zwanzig Jahren in Berlin, und zwar ständig am selben Gymnasium. Heute Oberstudienrat.
Langweilig, oder?
Hier mein Porträt:
Klaus-Wilhelm Altmann ist eine der Sorte Mensch, die man gemeinhin als komischen Kautz bezeichnen würde. Er wirkt äußerlich sehr introvertiert. Dabei möchte man nicht unterscheiden, ob es an dem hageren Körperbau, dem schütteren Haar oder der überdimensionalen Brille lag, die ihm das Aussehen eines schüchteren Insekts verlieh.
Seine Zweizimmerwohnung in Berlin wurde von einem riesigen Aquarium beherrscht. In ihm befanden sich zahlreiche 'Dectius verrucivorus', zu Deutsch, Warzenbeißer aus der Familie der Heuschrecken. Seine Bücherregale quollen über von seltenen alten Werken der Naurwissenschaft. Um diese aufzustöbern hatte er bereits die halbe Welt bereist.
Bei seinen Schülern war er beliebt. In den zwanzig Jahren, in denen er am selben Gymnasium, heute als Oberstudienrat, unterrichtete, hatte er schon viele seiner Schützlinge durchs Abitur gebracht. Mit grenzenlosem Verständnis, unerschütterlicher Geduld und viel Humor erklärte er ihnen die Geheimnisse der Mathematik, Physik und Chemie. Wenn es sein musste, auch bei freiwilligen Nachmittagssitzungen, die immer gut besucht waren. Auch von denen, die den Stoff bereits beherrschten! Jede Unterrichtsstunde begann er mit : "Moin, moin, Kinnings!", worauf die Klasse traditionell mit : "Moin, Herr Altmann!" antwortete.
Über sein Privatleben oder seine Kindheit in Hamburg sprach er grundsätzlich nicht. Es ging niemanden etwas an, dass sein patriarchalischer Vater, Wilhelm Altmann, seiner Geburt vor 50 jahren verboten hatte, ihren geliebten Beruf als Kindergärtnerin weiter auszuüben. Das sie daraufhin in tiefe Depressionen fiel, tat Wilhelm Altmann als "Spinnereien" ab.
Für Klaus-Wilhelm war das Verhalten seiner Mutter damals völlig normal! Ihm kam als Einzelkind ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zuteil und er hatte keinerlei Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Frauen. Er hatte in Hamburg ein reines Jungengymnasium besucht und seine Lehrer waren durchweg männlichen Geschlechts.
Später, nach dem Selbstmord seiner Mutter, ging er nach Berlin und widmete sich mit Hingabe und Leidenschaft, die manchmal in Besessenheit zu enden drohte, seinem Studium. Er hätte seine weiblichen Kommilitonen nicht erkannt, selbst wenn sie vor ihm auf den Tischen getanzt hätten. Für ihn gab es nichts Spannenderes als Naturwissenschaft, und das wollte er seinen Schülern vermitteln. Seinen Vater hatte er seit über zwanzig Jahren nicht mehr gesehn.
Leidenschaft | pommesrot um 18:07h | 16 Kunde | Appetit?
Dienstag, 18. Oktober 2005
Leidenschaft | pommesrot um 11:55h | 2 Kunde | Appetit?
Montag, 26. September 2005
Osnabrück. In der Nacht von Sonntag auf Montag verunglückte ein 36jähriger Autofahrer mit seinem Fahrzeug auf der L770 zwischen Osnabrück und Bohmte tödlich. Aus noch ungeklärten Ursachen kam das Auto von der Straße ab…
Die Zeilen verschwammen vor Sandras Augen. Diese Nachricht traf sie wie ein Keulenschlag. Blitzartig hatte sie diesen furchtbaren Streit von gestern wieder vor Augen. Warum hatte sie ihn nicht aufgehalten? Warum musste sie ihm so schlimme Vorwürfe machen? Warum hatte sie ihm diese alten Kamellen wieder aufgetischt? Warum nur?
Michael war gekommen, um sich bei ihr zu entschuldigen. Es tat ihm offenbar ehrlich leid, dass er ihr Geld genommen hatte, ohne sie zu fragen. Aber was, zum Teufel, hätten diese widerlichen Geldeintreiber mit ihm gemacht, wenn er wieder nicht hätte zahlen können? Ja, er wollte längst aus der Szene ausgestiegen sein, doch so einfach ist das nicht. Sandra wusste dies nur allzu gut.
Plötzlich schrillte das Telefon laut und eindringlich und riss Sandra aus ihren Gedanken. Sie bewegte sich wie ferngesteuert auf den Apparat zu. Jeder Schritt, so schien es ihr, brachte sie der schrecklichen Wahrheit näher. Zitternd nahm sie den Hörer ab.
„Hallo?“
„Hier Hauptmeister Schöller, Polizeistation Osnabrück. Spreche ich mit Frau Sandra Wolpert?“
„Ja“.
„Heißt ihr Bruder Michael Wolpert?“
„Ja“.
„Wir haben ihren Bruder letzte Nacht in der Nähe des Bahnhofs aufgegriffen. Er war völlig betrunken und hat randaliert. Er befindet sich derzeit hier in einer Ausnüchterungszelle.“
„ Ich komme sofort“, zitternd legte Sandra den Hörer auf.
Leidenschaft | pommesrot um 21:31h | Kein Kunde | Appetit?
Donnerstag, 7. Juli 2005
'Nicht wirklich' fand ich schon immer blöd, und 'quasi' ist quasi aus meinem Wortschatz gestrichen.
Leidenschaft | pommesrot um 10:22h | 11 Kunde | Appetit?
Samstag, 18. Juni 2005
Er setzte sich in seinen Mercedes und machte sich auf den Heimweg. Die Landstraße wirkte wie ausgestorben als aus heiterm Himmel ein Hinderniss auf der Fahrbahn auftauchte. Hassan bremste scharf und brachte seinen Wagen zum stehen. War das ein Reh? Nein, der Größe nach müsste es sich dann schon um ein Elch handeln. Er stieg aus und staunte nicht schlecht, als er einen ausgewachsenen Bullen auf der Straße liegen sah, der offensichtlich zu sein schien.
Hassan sah sich um und sah, wie das Heck eines anderen Fahrzeugs aus dem Graben neben der Fahrbahn ragte. Schnell lief er zu dem auf dem Dach liegenden Auto, und versuchte die Fahrertür zu öffnen, was ihm aber nicht gelang. Er spähte durch die zertrümmerte Windschutzscheibe als er eine röchelnde Stimme vernahm: "Hassan, hilf mir. Mein Bein... ich blute wie ein Schwein..."
"Du blutest nicht nur wie ein Schwein, du bist eines. Ein Nazischwein um genau zu sein," antwortete Hassan kalt. "Es beleidigt meine Intelligenz, wenn du glaubst, ich wüsste nichts von deiner Affaire mit meiner Frau. Du bist mit einer erstaunlichen Ignoranz gesegnet."
Hassan zog ein Taschentuch aus seinem Jacket und wischte den Türgriff sorgfältig ab. "Ich fahre jetzt nach Hause zu meiner Frau. Ich werde sie von dir grüßen," schloss er und ging zu seinem Auto. Von weitem sah er das zuckende Blaulicht der Feuerwehr. Mit gellenden Reifen raste er davon.
Was bisher geschah
Leidenschaft | pommesrot um 11:04h | 1 Kunde | Appetit?